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PARADIGMENWECHSEL

Exotisch / Vehicle

Für so viel Geschwindigkeit müssen neue Barrieren zum Durchbrechen erfunden werden.

Quelle: Makellos-Truhe in den Prüfungen von Osiris

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0
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Paradigmenwechsel

Für so viel Geschwindigkeit müssen neue Barrieren zum Durchbrechen erfunden werden.

„Erwähne sie nie wieder“, zischte Osiris dem Exo-Titanen zu und seine Worte glitten über den Lärm des geschäftigen Hangars hinweg.

Zehn Meter entfernt, im Schatten eines Sprungschiffs, zuckten Krähe und Holliday gemeinsam zusammen. Sie waren gerade erst ausgestiegen und wären direkt in den Streit hineingeraten, wären da nicht Krähes Reflexe gewesen. Dank seiner Spionagetätigkeit war sein sechster Sinn für Privatgespräche unvergleichlich. Es war schön zu wissen, dass diese Fähigkeit zu Hause genauso nützlich war wie im Einsatz.

„Verdammt“, murmelte Holliday, als sie Osiris davonstürmen sahen. Krähe blickte sie an und hoffte auf eine Erklärung. Wer war dieser Exo? Wer war diese „sie“, die nie wieder erwähnt werden dürfte? „Ich erzähl es dir später“, flüsterte sie und trat aus ihrem Versteck hervor.

„Holliday!“, stieß Krähe aus. Aber es war zu spät. Sie war bereits an der Seite des Exo und legte ihm mitfühlend die Hand auf die Schulter.

Er scharrte mit den Füßen und wägte seine Optionen ab. Selbst unter den besten Umständen war jede neue Bekanntschaft ein Anlass zur Sorge. Nicht viele Hüter trugen im Turm Masken, und so sehr er sich auch wünschte, sich ihnen anzuschließen, wusste er, was passieren könnte, wenn er sein Gesicht zeigte. Dennoch, je länger er die Maske trug, desto auffälliger fühlte er sich. Irgendwann musste es jemandes Verdacht erwecken.

Oder vielleicht auch nicht. Der Exo trug einen Helm, und Holliday schien es ohne Fragen zu akzeptieren, so wie sie den von Krähe vor nicht allzu langer Zeit akzeptiert hatte.

Außerdem, was war verdächtiger: ständig eine Maske zu tragen oder sich im Schatten zu verstecken? Krähe tauchte unter der Treppe hervor und versuchte, lässig auszusehen. Er näherte sich den beiden, als Holliday sagte: „Alles klar. Sag mir Bescheid, wenn ich dir dabei zur Hand gehen kann.“

Er hatte kaum Zeit, sich zu fragen, worüber sie gesprochen hatten, als der Exo sich ihm zuwandte und mit donnernder Stimme fragte: „Und wer ist das? Du bist mager, aber bewegst dich mit viel Kraft. Du musst ein Jäger sein.“

Was auch immer für eine perfekte harmlose Begrüßung Krähe sich ausgedacht hatte, sie flog ihm aus dem Kopf. Mit zugeschnürter Kehle nickte er stumm, als Holliday ihm lachend auf den Rücken klopfte.

„Das ist Krähe“, sagte sie. „Er ist unser Agent bei dieser Kabal-Sache. Und Krähe, das ist der 14. Heilige. Er ist … nun ja, er ist vieles, aber sein Hauptaugenmerk liegt auf den Prüfungen von Osiris.“

Ausnahmsweise war er dankbar für die Maske. Sonst hätten sie vielleicht seine Überraschung über den Namen bemerkt. Er hatte ihn natürlich schon einmal gehört – sowohl hier, wo er in bewundernden Tönen ausgesprochen wurde, als auch in der Wirrbucht, wo er in Abscheu ausgespuckt wurde. Beides schien nicht zu dem fröhlichen Titanen zu passen, der nach seinem Unterarm griff.

Seine Agenten-Instinkte retteten ihn erneut. „Wirklich? Das ist interessant“, sagte Krähe, während er auf die Geste mit zusätzlicher Kraft reagierte. „Ich habe immer nur von den Prüfungen gehört. Ich hatte keine Ahnung, dass Osiris daran beteiligt ist.“

Der Heilige zog seinen Arm mit einem gequälten Lachen zurück. „Er ist mit vielen wichtigen Dingen beschäftigt. Ich helfe, wo ich kann.“

„Du bist mehr als nur eine Hilfe“, korrigierte ihn Holliday. „Ich hoffe, der alte Mann weiß, dass er dir was schuldet.“

Krähe blickte den Heiligen an. Er hätte nie gedacht, dass Osiris irgendjemandem etwas schulden würde.

„Hilfe erzeugt keine Schulden, meine Freundin. Wir müssen uns gegenseitig unterstützen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten.“ Dann fügte er mit dem Ansatz eines Schmunzelns hinzu: „Außer Banshee, der mir Glimmer schuldet.“

Krähe lachte, völlig entwaffnet. Er war überrascht, wie sehr er den Heiligen mochte. Und wie sehr er sich wünschte, im Gegenzug gemocht zu werden. Was konnte dieser sympathische Charakter schon mit einer einschüchternden Gestalt wie Osiris gemeinsam haben?

Aus seinen Gedanken gerissen bemerkte er, dass Holliday sprach. Er klinkte sich gerade wieder ein, als sie sagte: „… aber es sollte schon gerecht zugehen. Meinst du nicht?“

Die Stimmung des Heiligen änderte sich plötzlich. „Das glaube ich nicht“, sagte er ernst. „Wenn dein Kamerad im Kampf stürzt, trägst du ihn, bis er wieder bei Kräften ist. Auch wenn du dabei selbst verwundet wirst. Das ist der einzige Weg, um voranzukommen.“

Irgendetwas an seinem Tonfall berührte Krähe. Es kam ihm in den Sinn, dass der Heilige und Osiris sich schon lange kennen mussten. Wie würde sich die Sicherheit und Leichtigkeit anfühlen, jemanden zu haben, der einem den Rücken freihält? Seite an Seite für dieselbe Sache zu kämpfen? Er brannte darauf, es zu erfahren.

„Es ist immer schön, mir dir zu reden, Miss Holliday. Und mit dir, magere Krähe“, scherzte der Heilige, als er davonging.

Krähe beobachtete, wie der breitschultrige Titan gelassen durch die Menge schritt. „Es hat mich gefreut, dich kennenzulernen“, antwortete er zu leise und zu spät, um gehört zu werden.

Holliday gluckste. Krähe warf ihr einen Blick zu. Würde sie jetzt erklären, was hier los war?

Sie schüttelte den Kopf. „Das ist eine lange Geschichte“, sagte sie und legte ihren Arm um seine Schulter. „Die ich nur bei einer Runde Drinks erzählen werde. Diesmal auf dich, ja?“

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